In Arad, gelegen im Westen Rumäniens, erinnert ein Denkmal auf dem jüdischen Friedhof an die Opfer des Holocaust aus der Stadt. Der größte Teil der etwa 9.000 Personen umfassenden jüdischen Gemeinde überlebte zwar Krieg und Verfolgung, doch fielen vermutlich einige Hundert Menschen antijüdischem Terror von Rumänen und Ungarn zu Opfer.
Die Stadt Arad liegt in der historischen Provinz Kreischgebiet in unmittelbarer Nähe zur ungarischen Grenze. Zum Königtum Ungarn gehörend, fiel die Gegend nach dem Ersten Weltkrieg zusammen mit Siebenbürgen und Teilen des Banats an Rumänien. In Arad lebten 1930 etwa 9.000 Juden, sie machten ungefähr ein Zehntel der Gesamtbevölkerung aus.
Nachdem 1940 Nordsiebenbürgen auf deutschen und italienischen Druck hin Ungarn zugeschlagen wurde, schikanierten rumänische Nationalisten regelmäßig die Arader Juden, die sie zu Sündenböcken für die Gebietsverluste machten. Im August 1941 zwangen die rumänischen Behörden männliche Juden zwischen 18 und 55 Jahren zum Arbeitseinsatz. Im selben Sommer mussten sich Juden aus der Umgebung in Arad sammeln in Vorbereitung von Deportationen in Vernichtungslager im besetzten Polen, geplant für das Jahr 1942. Die rumänische Regierung verwarf dieses Vorhaben jedoch. Im September 1942 wurden vermutlich etwa 120 Juden aus Arad und Umgebung in das Lager Wapniarka im Gebiet Transnistrien, den rumänisch besetzten Teil der Ukraine, deportiert. Die Mehrheit der Juden konnte zwar in Arad bleiben, sie wurden jedoch aus der Gesellschaft ausgegrenzt und enteignet.
Im August 1944 wechselte Rumänien die Fronten und kämpfte nunmehr auf Seiten der Sowjetunion. Bald darauf marschierte die ungarische Armee in Arad ein. Sie hielt die Stadt vom 13. September bis 21. September 1944 besetzt und versuchte in dieser Zeit, antijüdische Maßnahmen – das Tragen des Gelben Sterns, die Einrichtung eines Ghettos und die Vorbereitung von Deportationen – durchzusetzen. Bereits vor Ankunft der Ungarn floh der größte Teil der Juden aus Arad in die südlich gelegene Großstadt Temeswar (rumänisch: Timişoara). Zehn Juden wurden in Arad ermordet, bevor die ungarischen Verbände von den herannahenden sowjetischen und rumänischen Truppen zurückgeschlagen wurden. Die nach Temeswar geflohenen Juden konnten daraufhin nach Arad zurückkehren.
Der größte Teil jüdischer Männer aus Arad musste Zwangsarbeit leisten. Etwa 120 Juden aus Arad und Umgebung wurden nach Transnistrien in das Lager Wapniarka deportiert. Einige Juden aus Arad hielten sich nach 1940 in Nordsiebenbürgen auf und wurden von den ungarischen Behörden 1944 von dort deportiert. 9 jüdische Männer und eine Frau wurden in den Tagen der ungarischen Besatzung ermordet. Wie viele Arader Juden während des Holocaust genau umkamen ist nicht klar.
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Die Mehrheit der Arader Juden überlebte den Holocaust. Mehrere Tausend Juden kehrten nach Arad zurück. In der Stadt gibt es mehrere Synagogen und jüdische Friedhöfe. Auf dem großen Neolog-Friedhof in der Strada Vişinului errichtete die jüdische Gemeinde 1960 ein Denkmal für die Opfer des Holocaust aus Arad. Auf dem Denkmal mit der Aufschrift »In Erinnerung an unsere Märtyrer« stehen die Namen von 244 Opfern aus der Stadt und ihrer Umgebung.
Fast die gesamte jüdische Gemeinde wanderte bis in die 1980er Jahre nach Israel aus. Heute zählt die Gemeinde nur noch einige Hundert Personen.
Öffnungszeiten des Neologen Friedhofs:
Im Sommer montags bis donnerstags 7.00-13.00 und 15.00 bis 20.00, freitags 7.00 bis 14.00
Im Winter montags bis donnerstags 7.00 bis 16.00, freitags 7.00 bis 14.00
http://aradjc.org/index.php/the-old-jewish-cemetery-of-neolog-rite/
dannak25@gmail.com
+40 (0)257 2281 310
Cimitir Neolog, Strada Toporaș, nr 4
310191 Arad