Zwischen Dezember 1941 und Oktober 1944 hat die deutsche Sicherheitspolizei den Wald von Trandum als Erschießungsstätte benutzt. Vor allem norwegische Widerstandskämpfer wurden hier hingerichtet, meist ohne Gerichtsurteil.
Seit 1954 erinnert ein Denkmal an die Opfer der Erschießungen.
Geschichte
Zwischen dem 29. Dezember 1941 und dem 30. Oktober 1944 erschoss die deutsche Sicherheitspolizei im Wald von Trandum 173 Norweger, 6 Briten und 15 Sowjetbürger. SS-Hauptsturmführer Oskar Hans leitete die Erschießungskommandos. Die meisten Opfer waren im Widerstand aktiv.
Nach dem Kriegsende führte Oskar Hans die Ermittlungsbehörden zu den Massengräbern im Wald. Die meisten Opfer konnten anschließend identifiziert werden. Ein norwegisches Gericht verurteilte Hans zu einer milden Strafe, weil er unter »Befehlsnotstand« gehandelt habe.
Opfergruppen
194 Personen, davon 173 Norweger, 15 Sowjetbürger und 6 Briten, wurden in dem Waldstück durch die deutsche Sicherheitspolizei erschossen.
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Norwegen
Im April 1940 besetzte die deutsche Wehrmacht nach mehrwöchigen Gefechten das Königreich Norwegen. Hier lebten zu diesem Zeitpunkt über 1.300 norwegische Juden und etwa 600 jüdische Flüchtlinge, vor allem in Oslo und Trondheim. Die Mehrheit der norwegischen Bevölkerung stand den Deutschen ablehnend gegenüber. Bis zum deutschen Einmarsch besaß auch die seit 1933 existierende norwegische Partei »Nasjonal Samling« (Nationale Einheit) unter Vidkun Quisling (1887–1945) mit ihrem judenfeindlichen Kurs keinen Rückhalt in der Bevölkerung. Ab Juni 1941 betrieben deutsche Besatzer und Quislings Nationalisten die Ausgrenzung der jüdischen Bevölkerung und die Verfolgung von Regimegegnern immer radikaler. Im Februar 1942 wurde eine Kollaborationsregierung mit Quisling als Ministerpräsident eingesetzt, die unter Kontrolle des deutschen Reichskommissars Josef Terboven (1898–1945) stand und die den Terror – insbesondere gegen Juden – weiter verschärfte. Im Oktober 1942 wurden alle Juden in Norwegen verhaftet. Ende November 1942 und Ende Februar 1943 deportierte die SS 690 von ihnen – Kinder, Frauen und Männer – auf Schiffen nach Stettin in Pommern (heute: Polen) und von dort direkt oder über Berlin in das Vernichtungslager Auschwitz. Insgesamt wurden mindestens 765 Juden aus Norwegen Opfer des Massenmords – mehr als vierzig Prozent der jüdischen Bevölkerung des Landes.
In Norwegen entstanden mehrere Widerstandsgruppen, die zivilen Ungehorsam leisteten und Sabotageakte durchführten. Verhaftete Untergrundkämpfer kamen in die Konzentrationslager Natzweiler-Struthof, Neuengamme und Sachsenhausen. Beim Rückzug der Wehrmacht im Frühjahr 1945 wurden viele Orte und Industrieanlagen in Nordnorwegen vollständig niedergebrannt, Quisling am 8. Mai 1945 verhaftet und am 24. Oktober 1945 in der Festung Akershus in Oslo hingerichtet. Der Name Quisling ist in mehrere Sprachen als der Inbegriff von Kollaboration und Verrat eingegangen. Bis 1945 hatten sich etwa 45.000 Norweger seiner Partei angeschlossen. Im Akershus befindet sich seit 1970 das zentrale norwegische Widerstandsmuseum und ein Denkmal für die norwegischen Patrioten, die an dieser Stelle während des Zweiten Weltkrieges erschossen wurden. Seit den 1990er Jahren entstanden mehrere Holocaustdenkmäler in Trondheim und Oslo. In Quislings früherem Osloer Dienstsitz (»Villa Grande«) ist seit 2005 das Zentrum zur Erforschung des Holocaust und der religiösen Minderheiten untergebracht. Zum Symbol des norwegischen Widerstands und der Nachkriegsdemokratie wurde die Königsfamilie unter Haakon VII. (1872–1957). König und Kronprinz hatten sich gemeinsam der Kapitulation verweigert und waren ins britische Exil gegangen. In der Nähe einer Birke, an der sie im April 1940 Zuflucht gesucht hatten, wurde 1997 ein »Friedenshain« angelegt, der einen »dauerhaften Kampf für Freiheit, Frieden und Menschenwürde in der gegenwärtigen und zukünftigen Wirklichkeit« anmahnen soll. Diese Orientierung auf Gegenwart und Zukunft sowie eine entsprechende Friedens- und Menschenrechtserziehung ist vielen norwegischen Gedenkeinrichtungen eigen. Seit den 1980er Jahren hat auch die kritische Auseinandersetzung mit der Kollaboration und dem Alltag unter deutscher Besatzung ihren Platz in der Erinnerungskultur gefunden.
Erinnerung
Im Jahr 1946 setzte sich die Organisation der norwegischen Widerstandskämpfer zum ersten Mal öffentlich für die Errichtung eines Denkmals für die Opfer der Erschießungen im Wald von Trandum ein. 1951 griff die Vereinigung der norwegischen Weltkriegsteilnehmer den Gedanken auf.
Am 10. Oktober 1954 weihte Kronprinz Olav den Gedenkstein des Künstlers Per Palle Storm ein. Auf einer angrenzenden Mauer sind die Namen der Opfer eingraviert. An einem Waldpfad markieren kleine Steine die Fundorte der 18 Massengräber.