Das jüdische Mädchen Anne Frank starb im Alter von 15 Jahren im Konzentrationslager Bergen-Belsen. Ihr im Amsterdamer Versteck geschriebenes Tagebuch wurde in den Nachkriegsjahren weltweit bekannt. Seit 1960 ist das Haus, in dem sich Anne Frank mit ihrer Familie versteckte, ein Museum.
Die 1933 aus Frankfurt geflüchtete jüdische Familie Frank fand in Amsterdam eine neue Heimat. Als die deutsche Wehrmacht 1940 in die Niederlande einmarschierte, waren sie wieder in Gefahr. Juden in den Niederlanden waren durch antijüdische Maßnahmen der Besatzer in der Gesellschaft zunehmend isoliert. 1942 wurden die Juden in den Niederlanden zum Arbeitseinsatz im Osten aufgefordert. Um der Deportation zu entgehen, ließ Otto Frank ein Versteck im Gebäude seiner Firma einrichten. Mit der Hilfe von einigen seiner Angestellten konnten sich acht Personen zwei Jahre lang verstecken. Die jüngere Tochter Anne Frank war 13, als sie am 6. Juli 1942 mit ihrem Vater Otto, ihrer Mutter Edith und ihrer Schwester Margot untertauchte. Das Versteck teilte die Familie mit dem Zahnarzt Fritz Pfeffer und den Eheleuten van Pels samt ihrem Sohn Peter.
Einige vertrauenswürdige Angestellte wussten vom Versteck und versorgten die Bewohner regelmäßig mit Lebensmitteln. Das Zusammenleben in den engen Räumen war nicht einfach, Anne Frank beschrieb die Schwierigkeiten in ihrem Tagebuch. Am 4. August 1944 verriet jemand das Versteck bei der Gestapo. Die acht Untergetauchten und zwei Helfer wurden verhaftet. Bis auf Otto Frank starben alle aus dem Versteck in Konzentrationslagern, während die beiden Helfer in den Niederlanden inhaftiert wurden und überlebten. Anne und Margot Frank wurden zuerst nach Auschwitz deportiert und später nach Bergen-Belsen verschleppt. Dort starben sie im März 1945 während einer Typhusepidemie.
Von den acht Juden, die im Hinterhaus der Firma von Otto Frank Unterschlupf fanden, starben sieben in verschiedenen Konzentrationslagern. Von den insgesamt fünf Helfern kamen nur zwei in Haft, beide überlebten. Der Familienvater Otto Frank überlebte die Deportation und die Haft in Auschwitz. Insgesamt wurden während des Krieges mehr als 100.000 niederländische Juden ermordet.
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Die Helferin Miep Gies rettete Anne Franks Tagebuch unmittelbar nach deren Verhaftung aus dem Versteck. Nach dem Krieg überreichte sie es Otto Frank. Das Tagebuch wurde 1947 veröffentlicht und wurde bald weltberühmt.
Otto Frank kehrte zum Haus zurück und arbeitete weiter dort. Das Hinterhaus, in dem sich das Versteck befunden hatte, blieb leer. Das Gebäude war aber stark veraltet und musste renoviert werden. Widerwillig verkaufte Frank das Haus. Sogar der Abriss des Hauses wurde in Erwägung gezogen. Als die Öffentlichkeit davon erfuhr, häuften sich die Stimmen, das Haus zu erhalten. Die Eigentümer schenkten es schließlich der Anne Frank Stiftung, einer Bürgerinitiative, die 1957 gegründet worden war. Es wurde am 3. Mai 1960 für Besucher eröffnet. Ende der 1990er Jahre wurde es weitgehend renoviert.
Die Dauerausstellung erstreckt sich sowohl auf das Vorder- als auch das Hinterhaus. Das Versteck wurde weitgehend rekonstruiert. Anhand von Zitaten aus dem Tagebuch erzählt die Ausstellung Anne Franks persönliche Geschichte, die in den historischen Kontext der Judenverfolgung insgesamt eingebettet wird. Das Museum verzeichnet fast eine Million Besucher im Jahr.
Dokumentationszentrum (am Westermarkt 10), Seminare, Konferenzen und Workshops zu Themen wie Menschenrechte, Antisemitismus, Diskriminierung und Holocaust-Pädagogik, Verleih von Wanderausstellungen, Cafeteria, Museumsshop.
montags bis freitags 9.30 bis 16.30
samstags und sonntags 9.00 bis 19.00
services@annefrank.nl
+31 (0)20 556 71 05
Prinsengracht 263
1016 GV Amsterdam