• Gedenkstätte Kinderlager Sissek
In Sissek (kroatisch: Sisak) erinnern mehrere Denkmäler an das Kinderlager, in dem die faschistische Ustascha von 1942 bis 1943 etwa 7.000 Kinder gefangen hielt. Über 1.100 Kinder starben.
Bild:Sissek, 1942, Ankunft des ersten Kindertransports ins Lager Sissek am 3. August, JUSP Jasenovac
Sissek, 1942, Ankunft des ersten Kindertransports ins Lager Sissek am 3. August, JUSP Jasenovac

Bild:Sissek, 2006, Massengrab für Kinder am Friedhof Viktorovac, Stiftung Denkmal, Stefan Dietrich
Sissek, 2006, Massengrab für Kinder am Friedhof Viktorovac, Stiftung Denkmal, Stefan Dietrich
Die Stadt Sissek liegt etwa fünfzig Kilometer südlich von Zagreb, genau zwischen der kroatischen Hauptstadt und dem weiter südlich gelegenen Jasenovac. Nach dem Angriff der deutschen Wehrmacht und ihrer Verbündeten auf Jugoslawien im April 1941 rief die faschistische Ustascha-Bewegung (kroatisch: Ustaša) den Unabhängigen Staat Kroatien aus (USK, kroatisch: Nezavisna Država Hrvatska). Bereits im Sommer 1941 entstanden im ganzen Land Lager, in denen vor allem Serben, Juden und Roma von der Ustascha interniert wurden. Das größte dieser Lager befand sich in Jasenovac. In der Umgebung von Sissek entstanden von 1941 mehrere Sammel- und Durchgangslager. Im Juli 1942 errichtete die Ustascha in Sissek ein Sammellager für Alte, Frauen und Kinder. Die Kinder wurden separat in einem abgetrennten Kinderlager untergebracht. Ab August 1942 wurden auch Kinder aus anderen Lagern nach Sissek transportiert, vor allem aus Jasenovac. Ende September 1942 hielten sich etwa 4.700 Kinder im Lager in Sissek auf. Es bestand aus mehreren Gebäuden, darunter mehrere Baracken, eine Grundschule und ein Kloster. Katholische Nonnen beaufsichtigten die Kinder. Sie erhielten nur unzureichend Kleidung und Nahrung, viele waren völlig verwahrlost. Anfang Januar 1943 löste die Ustascha das Lager auf und transportierte die Kinder nach Zagreb.
Bild:Sissek, 1942, Ankunft des ersten Kindertransports ins Lager Sissek am 3. August, JUSP Jasenovac
Sissek, 1942, Ankunft des ersten Kindertransports ins Lager Sissek am 3. August, JUSP Jasenovac

Bild:Sissek, 2006, Massengrab für Kinder am Friedhof Viktorovac, Stiftung Denkmal, Stefan Dietrich
Sissek, 2006, Massengrab für Kinder am Friedhof Viktorovac, Stiftung Denkmal, Stefan Dietrich
Die Gesamtzahl der Kinder, die zwischen 1942 und Anfang 1943 das Lager durchliefen, liegt bei etwa 7.000. Mindestens 1.100 Kinder starben an Krankheiten und Hunger. Andere Quellen geben sogar über 1.800 Todesopfer an.
Bild:Sissek, 1942, Kinder im Lager Sissek, JUSP Jasenovac
Sissek, 1942, Kinder im Lager Sissek, JUSP Jasenovac

Bild:Sissek, 2006, Gedenktafel im ehemaligen Schulgebäude, das zum Lager gehörte, Stiftung Denkmal, Stefan Dietrich
Sissek, 2006, Gedenktafel im ehemaligen Schulgebäude, das zum Lager gehörte, Stiftung Denkmal, Stefan Dietrich
In Sissek erinnern mehrere Denkmäler an die Kinder, die im Lager gefangen gehalten wurden und an die, die hier ums Leben kamen.
An einem der ehemaligen Lagergebäude wurde 1960 eine Gedenktafel angebracht. Die Tafel wurde 1991 entwendet und erst später erneuert. In der Nähe dieses Gebäudes befindet sich ein Spielplatz mit einer Gedenktafel und einem Springbrunnen, auf dem eine Skulptur spielender Kinder steht. Der Brunnen wurde 1964 nach einem Entwurf von Gabriel Kolar errichtet. Ein weiterer Gedenkort liegt gegenüber des Friedhofs Viktorovac: Neun runde Steinplatten auf der Erde erinnern an die Kinder, die hier in einem Massengrab bestattet wurden. Die Steinplatten stammen aus dem Jahr 1974 und wurden von der Künstlerin Mira Wenzler entworfen.
Bild:Sissek, 2006, Springbrunnen in Erinnerung an die gefangenen Kinder, Stiftung Denkmal, Stefan Dietrich
Sissek, 2006, Springbrunnen in Erinnerung an die gefangenen Kinder, Stiftung Denkmal, Stefan Dietrich

Bild:Sissek, 2006, Massengrab für Kinder am Friedhof Viktorovac, Stiftung Denkmal, Stefan Dietrich
Sissek, 2006, Massengrab für Kinder am Friedhof Viktorovac, Stiftung Denkmal, Stefan Dietrich
Name
Spomenik Sisak
Web
http://www.jusp-jasenovac.hr/Default.aspx?sid=7375
Öffnungszeiten
Die Denkmäler sind jederzeit zugänglich.