Partisanendenkmal Gorica

Spomenik Partizanu-borcu na Gorici


In der montenegrinischen Hauptstadt Podgorica erinnert auf dem Berg Gorica ein monumentales Denkmal an den Kampf der Partisanen. Zwischen 1941 und 1944 führten die Tito-Partisanen einen Befreiungskampf gegen die italienischen und deutschen Besatzer.

Geschichte

Nach dem Angriff der deutschen Wehrmacht und ihrer Verbündeten auf Jugoslawien im Frühjahr 1941 wurde das Land zerschlagen. Montenegro wurde von Italien besetzt. Bereits im Sommer 1941 formierte sich im ganzen damaligen Jugoslawien Widerstand gegen die Besatzer. Zur stärksten Widerstandsgruppe wurden die kommunistischen Partisanen unter der Führung von Josip Broz, genannt Tito. Die Wehrmacht und die italienische Armee bekämpften die Partisanen brutal. Während der, in der Partisanengeschichtsschreibung so genannten, Ersten Feindlichen Offensive im Herbst 1941 mussten sich die Tito-Partisanen nach Montenegro zurückziehen. Sie führten von dort aus weiterhin ihre Aktionen aus. Podgorica, die größte Stadt Montenegros, war während des Krieges starken Luftangriffen ausgesetzt. Nach der Kapitulation Italiens im Herbst 1943 besetzten deutsche Truppen die Stadt. 1944 wurde Podgorica von Partisanen befreit.

Opfergruppen

Das Denkmal ist den kommunistischen Partisanenkämpfern gewidmet.

Erfahre mehr über Montenegro

Das seit 1878 unabhängige Montenegro stand 58 Jahre unter der Regentschaft von Nikola I. (1841–1921). Nach Ende des Ersten Weltkriegs, als das Land dem Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen (ab 1929: Jugoslawien) angeschlossen wurde, musste Nikola I. ins Exil gehen. Ein eigenständiges montenegrinisches Verwaltungsgebiet gab es nun nicht mehr. Die Bevölkerung war über die Frage der weiteren Unabhängigkeit gespalten. Kulturell und sprachlich bestanden enge Verbindungen mit dem serbischen Nachbarn. 1941 marschierte die deutsche Wehrmacht in Jugoslawien ein. Der Staat wurde zerschlagen und die Landesteile unter direkte Herrschaft der Wehrmacht oder ihrer Verbündeten gestellt. Montenegro kam als »Protektorat« unter italienische Kontrolle, wie das schon zwei Jahre zuvor besetzte Nachbarland Albanien. Die Region wurde verstärkt zum Kampfgebiet von Partisanen unterschiedlicher politischer Überzeugung. Neben Kommunisten betätigten sich proserbische und monarchistische Kräfte. 1943 besetzte die deutsche Wehrmacht Italien und alle Gebiete im italienischen Einflussbereich, darunter Montenegro. Die deutschen Besatzer zogen sich noch 1944 aus dem südlichen Jugoslawien zurück, die kommunistischen Partisanenverbände unter Josip Broz Tito (1892–1980) gewannen bis Mai 1945 die Kontrolle über das gesamte Land. Montenegro wurde eine von sechs Republiken der Föderativen Volksrepublik Jugoslawien. Wie überall in Jugoslawien entstanden zahlreiche Denkmäler zu Ehren der Partisanen, die nach dem Zerfall des Einheitsstaates 1991/92 – im Gegensatz zu anderen Landesteilen – nicht zerstört wurden. 1992 hatten sich die Montenegriner zunächst für einen Verbleib in der Bundesrepublik Jugoslawien entschieden, ab 2003 einen gemeinsamen Staat mit Serbien gebildet. Seit 2006 ist Montenegro unabhängig. Die montenegrinische Hauptstadt, 1946 nach dem früheren Partisanenführer und damaligen jugoslawischen Ministerpräsidenten in Titograd umbenannt, erhielt bereits 1992 ihren historischen Namen Podgorica zurück. Wurde der 13. Juli zu jugoslawischen Zeiten begangen, weil an diesem Tag im Jahr 1941 Partisanen in den montenegrinischen Bergen ihren Kampf gegen die italienischen Besatzer aufnahmen, so ist das Datum heute Nationalfeiertag, weil der Berliner Kongress am selben Tag 1878 die Unabhängigkeit Montenegros vom Osmanischen Reich bestätigt hatte.

Erinnerung

Zu Ehren des Partisanenkommandanten und Machthabers der neu ausgerufenen Volksrepublik Jugoslawien Tito wurde Podgorica 1946 in Titograd umbenannt. Am Berg Gorica wurde nach dem Krieg ein monumentales Denkmal zur Erinnerung an den Partisanenkampf errichtet.
Beim Zerfall Jugoslawiens wurde die Stadt 1992 wieder in Podgorica umbenannt.

Öffnungszeiten

Das Denkmal ist jederzeit zugänglich.

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