Seit Sommer 2018 erinnert ein Denkmal im Zentrum der Stadt Luxemburg an die aus Luxemburg deportierten Juden.
Am 10. Mai 1940 griff die deutsche Wehrmacht das neutrale Luxemburg an und besetzte das Land. Zum Verwaltungschef in Luxemburg ernannte Adolf Hitler den Gauleiter von Koblenz-Trier, Gustav Simon. Die Besatzer begannen bald damit Juden zu verfolgen. Viele Juden waren erst wenige Jahre vorher aus dem Deutschen Reich geflohen. Hunderte Juden versuchten in Richtung Frankreich zu fliehen, viele gerieten später wieder in deutsche Hände. Die Juden in Luxemburg wurden entrechtet, enteignet und zur Zwangsarbeit verpflichtet, ihren Gemeinden die Synagogen weggenommen.
Ein erster Deportationszug mit Juden verließ Luxemburg im Oktober 1941 in Richtung Ghetto Lodz. Dies war die erste Deportation von Juden aus einem besetzten Land in Westeuropa. Bis zum 17. Juni 1943 folgten noch weitere sechs Transporte. Sie wurden im Altreich an größere Transporte angehängt. Die Ziele der Transporte waren das Transitghetto Izbica, das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau sowie das Ghetto Theresienstadt.
Die Nationalsozialisten deportierten 658 (nach anderen Angaben 676) Juden aus Luxemburg in Ghettos und Lager im besetzten Osten. Nur 36 von ihnen überlebten.
Vor dem Krieg lebten 3.600 Juden in Luxemburg, von ihnen haben etwa 1.500 auf der Flucht, im Versteck oder in Lagern überlebt.
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Am 17. Juni 2018, auf den Tag genau 75 Jahre nachdem der letzte Deportationszug aus Luxemburg in Richtung Auschwitz und Theresienstadt abfuhr, wurde im Zentrum der Stadt Luxemburg ein Holocaustmahnmal eingeweiht. In der Nähe befand sich die Alte Synagoge, die 1943 während der deutschen Besatzung zerstört wurde. An der Enthüllung nahmen sowohl Henri, Großherzog von Luxemburg als auch Premierminister Xavier Bettel teil. Die Kosten für das Denkmal teilten sich Stadt und Staat Luxemburg. Der Entwurf für die Skulptur stammt vom französisch-israelischen Bildhauer Shlomo Selinger (*1928), der unter anderem bereits 1976 das Denkmal für die Shoah-Gedenkstätte Drancy bei Paris entwarf. Auf dem Sockel des Denkmals steht auf Französisch und Luxemburgisch: »Kaddisch für die Juden von Luxemburg die von den Nazis 1940–1945 ermordet wurden«.
Am selben Tag wurde am Bahnhof Luxemburg eine Gedenktafel in Erinnerung an die 658 jüdische Kinder, Frauen und Männer enthüllt, die zwischen 1941 und 1943 von diesem Bahnhof aus deportiert worden waren.
Das Denkmal ist jederzeit zugänglich.
http://www.ons-jongen-a-meedercher.lu