Monumentul victimelor Holocaustului din satul Pepeni
In dem moldauischen Dorf Pepeni, in der Nähe von Balti im Norden des Landes, erinnert ein Denkmal an die Juden, die hier 1941 bei einem Massaker ermordet wurden.
Geschichte
Pepeni ist ein kleines Dorf im Norden der Republik Moldau etwa fünfzig Kilometer südlich der Großstadt Balti. Es liegt in der historischen Region Bessarabien, die seit dem Ersten Weltkrieg zu Rumänien gehörte. 1940 wurde Bessarabien infolge des Hitler-Stalin-Paktes von der Sowjetunion besetzt. Nach dem Angriff auf die Sowjetunion im Juni 1941 eroberten deutsche und rumänische Truppen im Juli die Region um Balti, in der viele Juden ansässig waren. Allein in Balti lebten 1930 etwa 14.000 Juden. Viele von ihnen flohen vor dem Einmarsch der deutschen und rumänischen Armeen in die Sowjetunion oder in umliegende Dörfer. So flohen auch Juden aus Balti nach Pepeni. Dort verübten Einwohner des Dorfes und rumänische Gendarmen Mitte Juli 1941 ein Massaker an mindestens 200 Juden: Sie erschlugen und erschossen die jüdischen Männer, Frauen und Kinder.
Opfergruppen
Mindestens 200 Juden aus dem Dorf Pepeni und aus Orten in der Umgebung wurden von rumänischen Gendarmen und Einheimischen ermordet. Ein Teil der Juden stammte vermutlich aus der nahe gelegenen Großstadt Balti.
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Republik Moldau
Die heutige Republik Moldau umfasst den größten Teil der historischen Provinz Bessarabien östlich des Flusses Pruth sowie einen kleinen Streifen östlich des Dnjestr, der zur Region Transnistrien (»jenseits des Dnjestr«) gehört. Die Landessprache ist rumänisch. Vor dem Ersten Weltkrieg gehörte diese Landschaft zum Russischen Zarenreich, danach jedoch, ohne den transnistrischen Teil, zum Königreich Rumänien. 1939 lebten hier etwa 205.000 Juden. Nachdem das Deutsche Reich und die Sowjetunion in einem Geheimabkommen – dem so genannten Hitler-Stalin-Pakt – ihre »Interessensphären« zwischen Ostsee und Schwarzem Meer abgesteckt hatten, marschierte die Rote Armee im Sommer 1940 in Bessarabien ein. Der sowjetische Geheimdienst NKWD verschleppte anschließend 11.000 »unliebsame« Personen, darunter über Tausend Juden, nach Sibirien.
Rumänien suchte nach diesen umfangreichen Gebietsverlusten verstärkt die Nähe zum nationalsozialistischen Deutschland. Im Sommer 1941 marschierten seine Truppen an der Seite der deutschen Wehrmacht auf sowjetisches Gebiet vor, Bessarabien und das gesamte zur Ukraine gehörende transnistrische Gebiet bis zum Fluss Bug kamen unter rumänische Hoheit. Zwischen Juli und August 1941 ermordeten Angehörige der Wehrmacht und der SS-Einsatzgruppe D, rumänische Sonderkommandos und Polizeieinheiten über 150.000 Juden der Region, plünderten die verlassenen Häuser und Geschäfte. Die Überlebenden wurden in Ghettos und Lager gepfercht und ab dem 15. September über den Djnestr nach Transnistrien verschleppt, ebenso wie politische Gefangene, die der Kollaboration mit den sowjetischen Behörden verdächtigt wurden. Ab 1945 kehrten 7.000 bis 10.000 in die Sowjetunion geflohene oder verschleppte Juden zurück.
Nach dem Krieg wurde Bessarabien erneut zur Moldawischen Sozialistischen Sowjetrepublik. Gedacht wurde der Befreiung durch die Rote Armee und des »Sieges« im Großen Vaterländischen Krieg. Alles »Rumänische« wurde systematisch getilgt. Nach der Unabhängigkeit der Republik Moldau 1991 wurde lange über eine Wiedervereinigung mit Rumänien gestritten. Die mehrheitlich russische Bevölkerung im transnistrischen Teil verhinderte dies aber. Der Grundkonflikt zwischen dem größeren bessarabisch-rumänischsprachigen und dem kleineren, seit 1992 nach einem kurzen Bürgerkrieg abtrünnigen transnistrisch-russischsprachigen Gebiet, verbunden mit großen wirtschaftlichen und sozialen Problemen des Landes, drängen das Erinnern an Holocaust und Zweiten Weltkrieg in den Hintergrund.
In verschiedenen Städten Moldaus erinnern seit Beginn der 1990er Jahre dennoch Denkmäler, Gedenktafeln oder -steine an die Massaker im Sommer 1941 und an die ermordeten Juden – so in Dubossary und der heutigen Hauptstadt Kischinau, auf dem jüdischen Friedhof von Tighina oder in Dörfern wie Vertujeni und Pepeni.
Erinnerung
Die Leitung der örtlichen Kolchose errichtete 1974 ein Denkmal für die in Pepeni ermordeten Juden im Zentrum des Dorfes. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und der Unabhängigkeit der Republik Moldau wurde das Denkmal entfernt. Im Jahr 2002 wurde das Denkmal wieder an seinem ursprünglichen Platz aufgestellt. Die Plastik zeigt die Figur einer Frau, die ihre leeren Hände zeigt, dahinter die Figur eines Mannes, der mit Schmerzen auf dem Boden liegt. Das Denkmal wurde um eine Tafel ergänzt, auf der auf rumänisch und russisch »Herr, weine um Deine Kinder …« und zusätzlich auf russisch: »In Erinnerung an die im Dorf Pepeni im Juli 1941 getöteten Juden« steht.