• Jüdisches Museum Oslo
Das Jüdische Museum Oslo zeigt im Gebäude einer ehemaligen Synagoge die Geschichte der Juden in Norwegen.
Bild:Oslo, 2001, Das Gebäude der ehemaligen Synagoge, in dem sich seit 2005 das Jüdisches Museum Oslo befindet, Bjarte Bruland
Oslo, 2001, Das Gebäude der ehemaligen Synagoge, in dem sich seit 2005 das Jüdisches Museum Oslo befindet, Bjarte Bruland
Norwegen wurde 1814 von Dänemark unabhängig. In der Verfassung des evangelisch-lutherisch geprägten Staates wurde die Ansiedlung von Juden ausdrücklich verboten. Dieser Paragraf wurde erst 1851 gestrichen, vor allem aufgrund der Bemühungen des Dichters Henrik Wergeland (1808-1845). Die Anzahl der Juden in Norwegen blieb gering, erst zwischen 1880 und 1920 wuchs sie von etwa 50 auf über 1.300 an. Jüdische Vereine und Gotteshäuser entstanden in dieser Zeit, unter anderem die Synagoge in der Straße »Calmeyers gate«, in deren Gebäude sich das heutige Museum befindet.
Als im April 1940 die deutsche Wehrmacht Norwegen besetzte, lebten über 1.300 norwegische Juden und bis zu 600 jüdische Flüchtlinge aus anderen europäischen Ländern im Land. Ab Juni 1941 betrieben die deutsche Besatzungsmacht unter Reichskommissar Josef Terboven (1898–1945) und norwegische Nationalisten die Ausgrenzung der Juden immer radikaler. Nachdem ihr Vermögen zum großen Teil beschlagnahmt wurde, wurden im Oktober 1942 schließlich alle Juden in Norwegen verhaftet.
Insgesamt etwa 765 Juden aus Norwegen wurden bis 1945 ermordet, mehr als 40 Prozent der jüdischen Bevölkerung des Landes.
Die Synagoge in der »Calmeyers gate« wurde 1942 von der Quisling-Regierung geschlossen. Von den 28 Juden, die im Wohnhaus gegenüber der Synagoge wohnten, wurden 19 deportiert und ermordet.
Bild:Oslo, 2001, Das Gebäude der ehemaligen Synagoge, in dem sich seit 2005 das Jüdisches Museum Oslo befindet, Bjarte Bruland
Oslo, 2001, Das Gebäude der ehemaligen Synagoge, in dem sich seit 2005 das Jüdisches Museum Oslo befindet, Bjarte Bruland
Etwa 765 Juden aus Norwegen wurden im Holocaust ermordet.

Nach dem Krieg wurde das Synagogengebäude in der »Calmeyers gate« nicht mehr als Gotteshaus, sondern unter anderem als Fabrik und als kurdisches Kulturzentrum genutzt. 2000 begann eine Arbeitsgruppe – in Zusammenarbeit mit dem Stadtmuseum Oslo – mit dem Aufbau eines Jüdischen Museums. 2005 bezog das Museum ein Stockwerk im Gebäude der ehemaligen Synagoge.
Im September 2008 eröffnete eine Ausstellung mit dem Titel »Friheten vinnes ikke bare én gang...« (zu deutsch etwa: »Freiheit muss stets neu gewonnen werden…«). Sie beschreibt den Beitrag norwegischer Juden zu Kunst und Kultur des Landes sowie den Widerstand von Juden gegen das Besatzungsregime während des Zweiten Weltkrieges.
Eine Daueraustellung soll im Jahr 2010 eröffnet werden.
Name
Jødisk Museum i Oslo
Adresse
Calmeyers gate 15b
0183 Oslo
Telefon
+47 (0) 222 084 00
Fax
+47 (0) 232 057 81
Web
http://www.jodiskmuseumoslo.no/
E-Mail
post@jodiskmuseumoslo.no
Öffnungszeiten
dienstags 10.00 bis 15.00, donnerstags 14.00 bis 19.00 und sonntags 11.00 bis 16.00
Vom 15. Juni bis 15. August zusätzlich auch mittwochs 10.00 bis 19.00 und freitags 10.00 bis 15.00
Angebot
Ausstellung, Vortragsreihen, Publikationen