• Norwegisches Widerstandsmuseum
1970 wurde in Oslo das Norwegische Widerstandsmuseum eröffnet. Es befindet sich in der Stadtfestung »Akershus festning«, die während der Besatzung Norwegens zwischen 1940 und 1945 von deutschen Militärs unter anderem als Gefängnis benutzt wurde.
Bild:Oslo, 2003, Außenansicht des Norwegischen Widerstandsmuseums, Norges Hjemmefrontmuseum
Oslo, 2003, Außenansicht des Norwegischen Widerstandsmuseums, Norges Hjemmefrontmuseum
Im April 1940 wurde das Königreich Norwegen nach mehrwöchigen Kämpfen von der deutschen Wehrmacht besetzt. Der größte Teil der norwegischen Bevölkerung stand den Nationalsozialisten und der seit 1933 existierenden faschistischen norwegischen Partei »Nasjonal Samling« (Nationale Einheit) unter Vidkun Quisling ablehnend gegenüber. Von 1942 bis 1945 war Quisling, eingesetzt von der deutschen Besatzungsmacht, Ministerpräsident Norwegens. Die demokratisch legitimierte Regierung unter dem Sozialdemokraten Johan Nygaardsvold befand sich, ebenso wie der König, im Londoner Exil.
Bereits am Anfang der Besatzungszeit wurde von verschiedenen gesellschaftlichen Organisationen ein gemeinsamer Arbeitsausschuss gegründet, um Widerstandsaktionen vorzubereiten. Neben einer Strategie des zivilen Ungehorsams gewann schrittweise auch der militärische Widerstand an Bedeutung. Der Widerstand stand im engen Kontakt mit den Alliierten, insbesondere mit dem britischen Geheimdienst »Special Operations Executive« (SOE), die für Sabotageakte nötige Waffen, Material und Agenten lieferte. Der Widerstand half aber auch vielen Verfolgten, darunter zahlreichen Juden, bei der Flucht nach Schweden oder nach Großbritannien.
Die Aktivitäten des norwegischen Widerstands wurden später unter dem Begriff »Hjemmefronten« (deutsch: Heimatfront) zusammengefasst. Außerhalb des Landes taten zudem norwegische Seeleute und Soldaten für die Alliierten Dienst.
Bild:Oslo, 2003, Außenansicht des Norwegischen Widerstandsmuseums, Norges Hjemmefrontmuseum
Oslo, 2003, Außenansicht des Norwegischen Widerstandsmuseums, Norges Hjemmefrontmuseum
Das Museum ist den Opfern aus den Reihen des norwegischen Widerstandes gegen die deutsche Besatzungsmacht gewidmet.
Kollaborierende norwegische Sicherheitspolizisten und deutsche Sicherheitspolizei verschleppten hunderte norwegischer Widerstandskämpfer in deutsche Konzentrationslager. Die meisten verhafteten Widerstandskämpfer kamen in die Konzentrationslager Natzweiler-Struthof, Neuengamme und Sachsenhausen.
Bild:Oslo, 2000, Exponat: Funkverkehr in der Widerstandsbewegung, Norges Hjemmefrontmuseum, Ivar Kraglund
Oslo, 2000, Exponat: Funkverkehr in der Widerstandsbewegung, Norges Hjemmefrontmuseum, Ivar Kraglund

Bild:Oslo, 2003, Szene aus der Ausstellung, Norges Hjemmefrontmuseum
Oslo, 2003, Szene aus der Ausstellung, Norges Hjemmefrontmuseum
Das am 8. Mai 1970 eröffnete Widerstandsmuseum hat die Aufgabe, die Zeit der deutschen Besatzung Norwegens während des Zweiten Weltkrieges, die Lebensbedingungen in dieser Zeit und die Geschichte des Widerstands gegen die Besatzungsmacht darzustellen. Im Foyer erinnert ein Denkmal an die Opfer der Besatzung. Träger des Museums ist das norwegische Verteidigungsministerium.
Bild:Oslo, 2007, Außenansicht des Norwegischen Widerstandsmuseums, Christl Wickert
Oslo, 2007, Außenansicht des Norwegischen Widerstandsmuseums, Christl Wickert

Bild:Oslo, 2007, Gedenkstein für die gefallenen Widerstandskämpfer am Fuße der Stadtfestung »Akershus festning«, Christl Wickert
Oslo, 2007, Gedenkstein für die gefallenen Widerstandskämpfer am Fuße der Stadtfestung »Akershus festning«, Christl Wickert
Name
Norges Hjemmefrontmuseum
Adresse
Bygning 21, Akershus Festning
0015 Oslo
Telefon
+47 (0) 230 931 38
Web
http://forsvaretsmuseer.no/Hjemmefrontmuseet
E-Mail
post.nhm@gmail.com
Öffnungszeiten
September bis April täglich 10.00 bis 16.00
Mai bis August täglich 10.00 bis 17.00
Angebot
Ausstellung, Bildungsprogramme, Bibliothek, Archiv