• Friedhof Stalag III C
In der Nähe der kleinen Stadt Küstrin (polnisch: Kostrzyn nad Odrą) erinnert auf dem Kriegsgefangenenfriedhof Alt-Drewitz (polnisch: Kostrzyn-Drzewice) ein Denkmal an die Opfer des dortigen Kriegsgefangenenlagers Stalag III C. Zwischen 1939 und 1945 kamen tausende Kriegsgefangene durch Zwangsarbeit und unmenschliche Lebensbedingungen ums Leben.
Bild:Küstrin, o.D., Ehemalige Altstadt, Frank Steinke, Berlin
Küstrin, o.D., Ehemalige Altstadt, Frank Steinke, Berlin

Bild:Küstrin, 2009, Gedenkstein auf dem Friedhof, www.tourist-info-kostrzyn.de
Küstrin, 2009, Gedenkstein auf dem Friedhof, www.tourist-info-kostrzyn.de
Die kleine Stadt Küstrin liegt im Oderbruch, weniger als hundert Kilometer östlich von Berlin, auf der rechten Seite der Oder. 1939 wurde in der Nähe von Küstrin, in Alt-Drewitz, ein Kriegsgefangenenlager errichtet, das Stalag III C. Es wird geschätzt, dass sich bis zu 70.000 Häftlinge in diesem Lager aufhielten. Die Kriegsgefangenen, Polen, Franzosen, ab 1941 auch sowjetische Gefangene und ab 1943 italienische Militärinternierte mussten in der Umgebung von Küstrin Zwangsarbeit leisten. Über das Lager und die internierten Kriegsgefangenen ist nicht viel bekannt. Das Lager wurde im Januar 1945 von der Roten Armee befreit.
Bild:Küstrin, o.D., Ehemalige Altstadt, Frank Steinke, Berlin
Küstrin, o.D., Ehemalige Altstadt, Frank Steinke, Berlin

Bild:Küstrin, 2009, Gedenkstein auf dem Friedhof, www.tourist-info-kostrzyn.de
Küstrin, 2009, Gedenkstein auf dem Friedhof, www.tourist-info-kostrzyn.de
Schätzungen zufolge kamen im Stalag III C etwa 12.000 Kriegsgefangene ums Leben. Sie fielen den unmenschlichen Bedingungen im Lager, Zwangsarbeit und Misshandlungen zum Opfer. Die größten Gruppen im Lager waren Franzosen und sowjetische Kriegsgefangene, sie hatten auch die meisten Toten zu beklagen. Im Stalag III C waren ab 1941 allein über 19.000 Rotarmisten interniert. Ab 1943 kamen mehr als 14.000 italienische Militärinternierte hinzu.
Bild:Küstrin, 2009, Zeitzeuge am Eingang des Friedhofs, www.tourist-info-kostrzyn.de
Küstrin, 2009, Zeitzeuge am Eingang des Friedhofs, www.tourist-info-kostrzyn.de

Bild:Küstrin, 2009, Kriegsgefangenenfriedhof, www.tourist-info-kostrzyn.de
Küstrin, 2009, Kriegsgefangenenfriedhof, www.tourist-info-kostrzyn.de
Seit Ende des Zweiten Weltkriegs gehört die Stadt zu Polen und heißt Kostrzyn nad Odrą. Sie liegt unmittelbar an der deutsch-polnischen Grenze. Die einstige Altstadt, an einer Insel an der Oder gelegen, wurde im Krieg zerstört. Bis 1991 war die Insel militärisches Sperrgebiet, in dieser Zeit wurden die Überreste der Altstadt dem Erdboden gleichgemacht. Heute ist die Ruinenlandschaft für Besucher geöffnet; die ehemalige Festung Küstrin wird teilweise restauriert.
Der Kriegsgefangenenfriedhof Alt-Drewitz wurde 1962 angelegt. Auf ihm wurde ein Denkmal für die verstorbenen Kriegsgefangenen errichtet: Auf einem Relief sind drei Büsten von Männern zu sehen, die symbolisch für die Kriegsgefangenen stehen. Auf der Gedenktafel am Denkmal steht: »Friedhof der Kriegsgefangenen aus den Jahren 1939-1945 Stalag III C in Alt Drewitz. Hier wurden von Hitlerfaschisten etwa 7.000 alliierte Kriegsgefangene ermordet, Ehre sei ihnen.« Eine weitere Gedenktafel stifteten französische Veteranen 1966. 1989 wurde das Denkmal um ein Kreuz aus Metall ergänzt. Eine kleine Ausstellung über das Lager befindet sich im Gimnazjum Nr. 2 an der Straße ul. Mikołaja Reja Nr. 32.
Bild:Küstrin, 2009, Tafel am Eingang des Kriegsgefangenenfriedhofs, www.tourist-info-kostrzyn.de
Küstrin, 2009, Tafel am Eingang des Kriegsgefangenenfriedhofs, www.tourist-info-kostrzyn.de

Bild:Küstrin, 2004, Auf dem Friedhof, www.tourist-info-kostrzyn.de
Küstrin, 2004, Auf dem Friedhof, www.tourist-info-kostrzyn.de
Name
Cmentarz i teren obozu Stalag IIIc
Adresse
Namyślińska
66-470 Kostrzyn nad Odrą
Web
http://www.tourist-info-kostrzyn.de
E-Mail
stalagIIIc@kostrzyn.travel