• Museum der Märtyrer in Posen-Żabikowo
Im Vorort der polnischen Großstadt Posen (polnisch: Poznań) Luboń erinnert seit 1979 das Museum der Märtyrer in Poznań-Żabikowo (polnisch: Muzeum Martyrologiczne w Żabikowie) an die Opfer des dortigen Zwangsarbeiterlagers (1941-1943) und die Häftlinge des Polizeigefängnisses und Arbeitserziehungslagers (1943-1945).
Bild:Posen-Żabikowo, vermutlich 1941, Baracken des Zwangsarbeitslagers, Muzeum Martyrologiczne w Żabikowie
Posen-Żabikowo, vermutlich 1941, Baracken des Zwangsarbeitslagers, Muzeum Martyrologiczne w Żabikowie

Bild:Posen-Żabikowo, 2011, Das Museumsgebäude, Muzeum Martyrologiczne w Żabikowie
Posen-Żabikowo, 2011, Das Museumsgebäude, Muzeum Martyrologiczne w Żabikowie
Die Region um Posen gehörte seit der Zerschlagung Polens Ende des 18. Jahrhunderts zu Preußen und wurde nach dem Ersten Weltkrieg wieder polnisch. Nach dem Angriff der deutschen Wehrmacht auf Polen im September 1939 wurde das Gebiet erneut dem Deutschen Reich angegliedert und als »Warthegau« verwaltet. In der Stadt Posen errichtete die deutsche Verwaltung bis zu zwanzig Zwangsarbeitslager, vor allem Juden mussten in den Lagern schwerste körperliche Arbeiten verrichten. Für den Ausbau der Reichsautobahn (RAB) 2 von Frankfurt an der Oder über Posen und Lodz bis nach Warschau errichteten die Deutschen mehrere Zwangsarbeitslager entlang der Strecke, die sogenannten Reichsautobahnlager. Eines dieser Zwangsarbeitslager wurde im Dorf Żabikowo (ab 1939 Poggenburg) bei Luboń (ab 1939 Lobau, ab 1943 Luban), einem Vorort von Posen, errichtet. Etwa 300 jüdische Männer mussten beim Bau der Autobahn als Zwangsarbeiter schwere körperliche Arbeiten ausführen. Arbeitsunfähige und kranke Häftlinge wurden in das Vernichtungslager Kulmhof deportiert. Ab Mitte 1942 brach die deutsche Verwaltung die Bauarbeiten ab, die Lager wurden nach und nach aufgelöst und die Häftlinge in andere Lager verschleppt.
1943 errichtete die Gestapo auf dem Gelände einer ehemaligen Ziegelei in Żabikowo das Polizeigefängnis der Sicherheitspolizei und das »Arbeitserziehungslager (AEL) Posen-Lenzingen«. Hier waren hauptsächlich Polen inhaftiert, viele Häftlinge kamen aus dem 1944 aufgelösten Arbeitserziehungslager Fort VII.
Bild:Posen-Żabikowo, vermutlich 1941, Baracken des Zwangsarbeitslagers, Muzeum Martyrologiczne w Żabikowie
Posen-Żabikowo, vermutlich 1941, Baracken des Zwangsarbeitslagers, Muzeum Martyrologiczne w Żabikowie

Bild:Posen-Żabikowo, 2011, Das Museumsgebäude, Muzeum Martyrologiczne w Żabikowie
Posen-Żabikowo, 2011, Das Museumsgebäude, Muzeum Martyrologiczne w Żabikowie
Das Museum der Märtyrer in Posen-Żabikowo ist den jüdischen Zwangsarbeitern des Reichsautobahnlagers Poggenburg sowie den Häftlingen des Arbeitserziehungslagers Posen-Lenzingen gewidmet. Wie viele Häftlinge die Lager in Żabikowo durchliefen ist nicht bekannt. Die Häftlinge in Poggenburg stammten vor allem aus Polen, den Niederlanden, Luxemburg und der Sowjetunion. Die Häftlinge des Reichsautobahnlagers (1941 bis 1943) waren ausschließlich polnische Juden.
Bild:Posen-Żabikowo, 1942, Auflösung des Zwangsarbeitslagers Zabikowo, Muzeum Martyrologiczne w Żabikowie
Posen-Żabikowo, 1942, Auflösung des Zwangsarbeitslagers Zabikowo, Muzeum Martyrologiczne w Żabikowie

Bild:Posen-Żabikowo, 2011, Wachturm auf dem ehemaligen Lagergelände, Muzeum Martyrologiczne w Żabikowie
Posen-Żabikowo, 2011, Wachturm auf dem ehemaligen Lagergelände, Muzeum Martyrologiczne w Żabikowie
Nach dem Krieg diente das Lagergelände von 1945 bis 1948 als Internierungslager für Deutsche. Am 4. November 1956 wurde das Denkmal mit dem Titel »Nigdy Wojny« (deutsch: »Nie mehr Krieg«) des Künstlers Józef Gosławski eingeweiht. Das Museum wurde 1979 eröffnet. Auf dem etwa drei Hektar großen ehemaligen Lagergelände befinden sich neben einigen baulichen Überresten des Lagers weitere Denkmäler zur Erinnerung an die aus verschiedenen Ländern stammenden Häftlinge.
Bild:Posen-Żabikowo, 2011, Das 1956 eingeweihte Denkmal, Muzeum Martyrologiczne w Żabikowie
Posen-Żabikowo, 2011, Das 1956 eingeweihte Denkmal, Muzeum Martyrologiczne w Żabikowie

Bild:Posen-Żabikowo, 2011, Blick in die Ausstellung, Muzeum Martyrologiczne w Żabikowie
Posen-Żabikowo, 2011, Blick in die Ausstellung, Muzeum Martyrologiczne w Żabikowie
Name
Muzeum Martyrologiczne w Żabikowie
Adresse
ul. Niezlomnych 2
62-031 Poznań
Telefon
+48 (0)61 813 068 1
Fax
+48 (0)61 810 341 1
Web
http://www.zabikowo.eu
E-Mail
muzeum@zabikowo.eu
Öffnungszeiten
Dienstag bis Freitag 9.00 bis 15.00, Samstag und Sonntag 10.00 bis 14.00
Montags geschlossen
Angebot
Führungen, Pädagogische Angebote, Veranstaltungen, Archiv, Sonderausstellungen