• Mahn- und Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus in Düsseldorf
Im Düsseldorfer Stadthaus besteht seit 1987 die »Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf«, die allen Düsseldorfer Opfern des Nationalsozialismus gewidmet ist. Im selben Gebäude befanden sich 1926 bis 1934 das Düsseldorfer Polizeipräsidium sowie ab 1934 die 20. SS-Standarte, die Heeresstandortverwaltung und verschiedene städtische Ämter.
Bild:Düsseldorf, um 1927, Mühlenstraße 29, Stadtarchiv Düsseldorf
Düsseldorf, um 1927, Mühlenstraße 29, Stadtarchiv Düsseldorf

Bild:Düsseldorf, 1989, Blick in den Keller der Gedenkstätte mit der Skulptur »Opfer« von Thomas Duttenhoefer, Walter Klein
Düsseldorf, 1989, Blick in den Keller der Gedenkstätte mit der Skulptur »Opfer« von Thomas Duttenhoefer, Walter Klein
Im Gebäude an der Mühlenstraße 29 in Düsseldorf, das Ende des 17. Jahrhunderts von Jesuiten erbaut wurde, befand sich von 1926 bis 1934 das Düsseldorfer Polizeipräsidium. Im Dezember 1933 zog die 20. SS-Standarte ein, musste im September 1935 die Räume jedoch wieder verlassen. Ab 1934 erhielten auch verschiedene städtische Ämter dort ihren Sitz, darunter das Zentralarbeiter-Amt, das statistische und Wahlamt, das städtische Liegenschaftsamt und das Stadtpolizeiamt. 1935 zog auch die Heeresstandortverwaltung in das Gebäude. Alle diese Ämter führten neben ihren bisherigen Verwaltungsaufgaben auch für die Nationalsozialisten wichtige Unterstützungsarbeit durch: Sie zählten Juden sowie Sinti und Roma im Raum Düsseldorf, wirkten bei der »Arisierung« jüdischen Eigentums mit, entließen jüdische Angestellte aus dem öffentlichen Dienst und verwalteten den Einsatz von Zwangsarbeitern.
Bild:Düsseldorf, um 1927, Mühlenstraße 29, Stadtarchiv Düsseldorf
Düsseldorf, um 1927, Mühlenstraße 29, Stadtarchiv Düsseldorf

Bild:Düsseldorf, 1989, Blick in den Keller der Gedenkstätte mit der Skulptur »Opfer« von Thomas Duttenhoefer, Walter Klein
Düsseldorf, 1989, Blick in den Keller der Gedenkstätte mit der Skulptur »Opfer« von Thomas Duttenhoefer, Walter Klein
Das Düsseldorfer Verwaltungsgebäude in der Mühlenstraße 29 war kein Ort, an dem Menschen gefoltert oder getötet wurden, sondern ein Ort der Täter: Von hier aus schufen die verschiedenen Ämter durch ihre Arbeit wichtige Voraussetzungen, die nationalsozialistischen Verbrechen durchführen zu können. Auf diese Weise waren sie an der Verfolgung von politischen Gegnern, Juden, Sinti und Roma, Zwangsarbeitern, Homosexuellen, psychisch Kranken und Deserteuren beteiligt.
Bild:Düsseldorf, 2008, Eingangspforte der Gedenkstätte, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf
Düsseldorf, 2008, Eingangspforte der Gedenkstätte, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf
Nach 1945 bezogen wieder kommunale Ämter das von nun an »Stadthaus« genannte Gebäude. Auf Initiative des Düsseldorfer Jugendringes, einem Zusammenschluss verschiedener Jugendorganisationen, beschloss der Düsseldorfer Stadtrat eine Gedenkstätte einzurichten. Die Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf wurde am 17. September 1987 mit einer Dauerausstellung eröffnet. Der Titel der Dauerausstellung lautet »Verfolgung und Widerstand in Düsseldorf 1933 - 1945«.
Bild:Düsseldorf, 2009, Pädagogische Arbeit mit Jugendlichen, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf
Düsseldorf, 2009, Pädagogische Arbeit mit Jugendlichen, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf

Name
Mahn- und Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus in Düsseldorf
Adresse
Mühlenstraße 29
40213 Düsseldorf
Telefon
+49 (0)211 899 620 5
Fax
+49 (0)211 892 913 7
Web
https://www.duesseldorf.de/mahn-und-gedenkstaette.html
E-Mail
gedenkstaette@duesseldorf.de
Öffnungszeiten
Sonntag und Dienstag bis Freitag: 11.00 bis 17.00 Sonnabend: 13.00 bis 17.00
Angebot
Führungen, Lesungen, Vorträge, Pädagogische Angebote, Filmvorführungen, Exkursionen