• Denkmal für die Opfer des Wehrmacht-Massakers von Borova
Im südalbanischen Bergdorf Borova (albanisch: Borovë) erinnern ein großes Denkmal, ein kleines Museum und ein umgestalteter Friedhof an die 107 Einwohner, die am 6. Juli 1943 im Rahmen einer »Vergeltungsmaßnahme« von Angehörigen der deutschen Wehrmacht getötet wurden.
Bild:Borova, o.D., Das Dorf nach seiner Zerstörung, Muzeu Historik Kombëtar
Borova, o.D., Das Dorf nach seiner Zerstörung, Muzeu Historik Kombëtar

Bild:Borova, 2007, Denkmalanlage für die Opfer des Massakers, public domain
Borova, 2007, Denkmalanlage für die Opfer des Massakers, public domain
Am späten Nachmittag des 6. Juli 1943 beschossen kommunistische Partisanen in der Gegend von Borova nahe der griechischen Grenze deutsche Einheiten, die sich im italienisch besetzten Albanien aufhielten. Vier Soldaten wurden dabei leicht verwundet. Als »Vergeltung« für diesen Überfall fielen Angehörige der 1. Gebirgsdivision der Wehrmacht in Borova ein und brannten das 1912 gegründete Dorf, bestehend aus 100 Steinhäusern, einer orthodoxen Kirche und einer Schule, mit Flammenwerfern nahezu vollständig nieder. Einige der Bewohner kamen in ihren Häusern um; Flüchtende wurden wieder zurück in die Flammen getrieben. Bei diesem Massaker kamen vor allem Kleinkinder, Frauen und alte Menschen gewaltsam zu Tode. Dieses Massaker wird auch als das »albanische Lidice« in Anlehnung auf die Vernichtung des tschechischen Dorfes 1942 bezeichnet und gilt als schwerstes Verbrechen der Wehrmacht gegen die Zivilbevölkerung in Albanien.
Bild:Borova, o.D., Das Dorf nach seiner Zerstörung, Muzeu Historik Kombëtar
Borova, o.D., Das Dorf nach seiner Zerstörung, Muzeu Historik Kombëtar

Bild:Borova, 2007, Denkmalanlage für die Opfer des Massakers, public domain
Borova, 2007, Denkmalanlage für die Opfer des Massakers, public domain
Denkmal und Museum sind den 64 weiblichen und 43 männlichen Einwohnern Borovas gewidmet, die am 6. Juli 1943 im Alter von vier Monaten bis 80 Jahre von Soldaten der Wehrmacht ermordet wurden.
Bild:Borova, 2007, Denkmalanlage für die Opfer des Massakers, public domain
Borova, 2007, Denkmalanlage für die Opfer des Massakers, public domain

Bild:Borova, 2007, Denkmalanlage für die Opfer des Massakers, public domain
Borova, 2007, Denkmalanlage für die Opfer des Massakers, public domain
Nach der Befreiung Albaniens 1945 wurden die Opfer auf dem Friedhof des Ortes beigesetzt. In Borova wurden ein kleines Museum und ein gewaltiges Denkmal im stalinistischen Stil errichtet, dessen Widmung darauf hinwies, dass es im Dorf den ersten albanischen Widerstand gegen das nationalsozialistische Deutschland gegeben habe. Der albanische Komponist Thoma Gaqi schrieb die Symphonie »Poema Simfonike Borova« zur Erinnerung an die Opfer. In den 1990er Jahren errichteten die örtlichen Behörden aus Trümmern der niedergebrannten Häuser eine Umgrenzungsmauer für den Friedhof, auf dem es nunmehr auch einen Grabstein für jedes einzelne Opfer gibt. Im August 1999 wurde die Denkmalanlage von Bundeswehrsoldaten der KFOR-Schutztruppe restauriert und in einem Gedenkakt erneut der Öffentlichkeit übergeben.
Bild:Borova, 2007, Denkmalanlage für die Opfer des Massakers, public domain
Borova, 2007, Denkmalanlage für die Opfer des Massakers, public domain

Bild:Borova, 2007, Denkmalanlage für die Opfer des Massakers, public domain
Borova, 2007, Denkmalanlage für die Opfer des Massakers, public domain
Name
Përkujtimore për viktimat e masakrës së Wehrmacht
Öffnungszeiten
Die Anlage ist jederzeit zugänglich.