• Denkmal für die Opfer des Faschismus Stara Gradiška
In dem kleinen Dorf Stara Gradiška befindet sich ein Denkmal für die Opfer des Lagers vor Ort, in dem die faschistische Ustascha von 1941 bis 1945 vor allem Serben, Juden und Roma gefangen hielt und etwa 12.000 von ihnen ermordete.
Bild:Stara Gradiška, 1944, Der Lagerbereich von außen, Hrvatski povijesni muzej
Stara Gradiška, 1944, Der Lagerbereich von außen, Hrvatski povijesni muzej

Bild:Stara Gradiška, 2007, Ruinen der ehemaligen Festung, Stiftung Denkmal, Stefan Dietrich
Stara Gradiška, 2007, Ruinen der ehemaligen Festung, Stiftung Denkmal, Stefan Dietrich
Das kleine Dorf Stara Gradiška liegt an einer frühneuzeitlichen Festung am Fluss Save in der Region Slawonien direkt an der Grenze zu Bosnien. Nach dem deutschen Feldzug gegen Jugoslawien regierte die faschistische Ustascha-Bewegung (kroatisch: Ustaša) den Unabhängigen Staat Kroatien (kroatisch: Nezavisna Država Hrvatska, NDH), der auch das Gebiet des heutigen Bosnien-Herzegowina umfasste, und errichtete überall im Land Lager. Das größte und berüchtigste dieser Lager entstand in Jasenovac. Im Sommer 1941 errichtete die Ustascha-Regierung ein Außenlager von Jasenovac im dreißig Kilometer entfernten Stara Gradiška: Jasenovac V. Schon seit 1918 diente die alte Festung in Jugoslawien als Gefängnis für politische Häftlinge. Hierher verschleppte nun die Ustascha vor allem serbische, kroatische und jüdische Frauen und Kinder. Besonders viele Häftlinge kamen aus der Kozara-Region: Weil dort Partisanen aktiv waren, verhaftete die Ustascha die Bewohner ganzer Dörfer und brachte sie familienweise nach Jasenovac und Stara Gradiška. Die Kinder brachte die Ustascha in gesonderten Kinderlagern unter. Viele Häftlinge starben an Misshandlungen und Folter. 1945 befreiten Partisanen das Lager.
Bild:Stara Gradiška, 1944, Der Lagerbereich von außen, Hrvatski povijesni muzej
Stara Gradiška, 1944, Der Lagerbereich von außen, Hrvatski povijesni muzej

Bild:Stara Gradiška, 2007, Ruinen der ehemaligen Festung, Stiftung Denkmal, Stefan Dietrich
Stara Gradiška, 2007, Ruinen der ehemaligen Festung, Stiftung Denkmal, Stefan Dietrich
Die meisten Häftlinge des Lagers Stara Gradiška waren serbische, kroatische und jüdische Frauen und Kinder. Es gab aber auch männliche Häftlinge, vor allem politische Häftlinge aus Kroatien und Serbien. Viele Häftlinge stammten aus dem Kozara-Gebirge im heutigen Bosnien-Herzegowina. Die Ustascha verdächtigte sie, mit Partisanen zusammenzuarbeiten. Wie viele Häftlinge das Lager Stara Gradiška durchliefen ist nicht klar. Nach Angaben der Gedenkstätte Jasenovac starben etwa 12.700 Häftlinge in Stara Gradiška oder wurden von Angehörigen der Ustascha ermordet.
Bild:Stara Gradiška, o.D., Frauen und Kinder wurden im Turm gefangen gehalten, Muzej Revolucije Narodnosti Jugoslavije
Stara Gradiška, o.D., Frauen und Kinder wurden im Turm gefangen gehalten, Muzej Revolucije Narodnosti Jugoslavije

Bild:Stara Gradiška, 2007, Gang im ehemaligen Gefängnis, Vjeran Pavlaković
Stara Gradiška, 2007, Gang im ehemaligen Gefängnis, Vjeran Pavlaković
Nach dem Krieg 1945 nutzten Tito-Partisanen das ehemalige Lager als Internierungslager für Angehörige der Ustascha und verfeindeter Partisanengruppen. 1948 wurde das Lager in ein Gefängnis für politische Häftlinge umgewandelt. Während der Proteste im sogenannten Kroatischen Frühling (Hrvatsko proljeće) 1971 inhaftierte das jugoslawische Tito-Regime viele Studenten, Intellektuelle und Demonstranten im Gefängnis. 1990 wurde es geschlossen. Während des Krieges 1991 bis 1995 wurde das ehemalige Gefängnis von der serbischen Seite als Kriegsgefangenenlager genutzt. Heute ist das Gelände verfallen, viele Gebäude sind einsturzgefährdet. Das Dorf ist weitgehend aufgegeben worden.
Nach dem Zweiten Weltkrieg errichteten Überlebende ein Denkmal auf dem Lagerfriedhof, das inzwischen ebenfalls verfallen ist.
Bild:Stara Gradiška, 2007, Das ehemalige Gefängnis, Vjeran Pavlaković
Stara Gradiška, 2007, Das ehemalige Gefängnis, Vjeran Pavlaković

Bild:Stara Gradiška, 2007, Das verfallene Denkmal aus den 1950er Jahren, Vjeran Pavlaković
Stara Gradiška, 2007, Das verfallene Denkmal aus den 1950er Jahren, Vjeran Pavlaković
Name
Spomenik Žrtvama Fašizma
Öffnungszeiten
Das Denkmal ist jederzeit zugänglich.