• Denkmal für die deportierten Juden Norwegens
Über 690 norwegische, deutsche und staatenlose Juden wurden im November 1942 und im Februar 1943 von Oslo aus in Richtung Vernichtungslager Auschwitz deportiert.
Seit dem 25. Oktober 2000 markiert ein Denkmal den Ort, von dem aus die Schiffe »Donau« und »Gotland« mit den Deportierten an Bord Norwegen verließen.
Bild:o.O, 1943, Die »SS Donau«, mit der norwegische Juden deportiert wurden, United States Holocaust Memorial Museum
o.O, 1943, Die »SS Donau«, mit der norwegische Juden deportiert wurden, United States Holocaust Memorial Museum

Bild:Oslo, 2007, Denkmal in Erinnerung an die Deportation der Juden aus Norwegen, Stiftung Denkmal, Christl Wickert
Oslo, 2007, Denkmal in Erinnerung an die Deportation der Juden aus Norwegen, Stiftung Denkmal, Christl Wickert
Im April 1940 besetzten deutsche Truppen Norwegen. Zu diesem Zeitpunkt lebten über 1.300 norwegische Juden und etwa 600 jüdische Flüchtlinge im Land. Im September setzte die deutsche Besatzungsmacht eine norwegische Kollaborationsregierung ein, die unter Kontrolle des deutschen Reichskommissars Josef Terboven (1898–1945) stand. Ab Juni 1941 betrieben die deutschen Besatzer und norwegische Nationalisten die Ausgrenzung der jüdischen Bevölkerung immer radikaler. Nachdem ihr Vermögen zum großen Teil beschlagnahmt wurde, wurden im Oktober 1942 schließlich alle Juden in Norwegen verhaftet.
Am 26. November 1942 und 25. Februar 1943 deportierte die SS 690 Juden vom Hafen in Oslo aus mit den deutschen Schiffen »Donau« und »Gotland« zunächst nach Stettin (heute Polen). Von dort wurden sie mit Zügen - entweder direkt oder über Berlin - in das Vernichtungslager Auschwitz transportiert. 80 weitere Juden wurden in anderen Transporten deportiert. Nur 30 Deportierte überlebten. 21 Juden fanden in Norwegen selbst den Tod. Etwa 900 Juden aus Norwegen war die Flucht nach Schweden gelungen. Insgesamt wurden von 1940 bis 1945 etwa 765 Juden aus Norwegen ermordet, mehr als 40 Prozent der jüdischen Bevölkerung des Landes.
Bild:o.O, 1943, Die »SS Donau«, mit der norwegische Juden deportiert wurden, United States Holocaust Memorial Museum
o.O, 1943, Die »SS Donau«, mit der norwegische Juden deportiert wurden, United States Holocaust Memorial Museum

Bild:Oslo, 2007, Denkmal in Erinnerung an die Deportation der Juden aus Norwegen, Stiftung Denkmal, Christl Wickert
Oslo, 2007, Denkmal in Erinnerung an die Deportation der Juden aus Norwegen, Stiftung Denkmal, Christl Wickert
Das Denkmal ist den 765 Juden aus Norwegen gewidmet, die zu Opfern nationalsozialistischer Verfolgung wurden.
Bild:Oslo, 2007, Widmung an die 690 vom nahe gelegenen Kai deportierten Juden, Stiftung Denkmal, Christl Wickert
Oslo, 2007, Widmung an die 690 vom nahe gelegenen Kai deportierten Juden, Stiftung Denkmal, Christl Wickert

Bild:Oslo, 2007, Denkmal in Erinnerung an die Deportation der Juden aus Norwegen, Stiftung Denkmal, Christl Wickert
Oslo, 2007, Denkmal in Erinnerung an die Deportation der Juden aus Norwegen, Stiftung Denkmal, Christl Wickert
Das Denkmal markiert seit seiner Eröffnung am 25. Oktober 2000 den Ort, von dem aus die Deportationsschiffe »Donau« und »Gotland« Oslo 1942 und 1943 verließen. Der Entwurf des Denkmals stammt vom britischen Bildhauer Antony Gormley. Die Plastiken aus Eisen zeigen acht Stühle ohne Sitzflächen, die nach und nach verwittern. Die Tafel mit der Widmung des Denkmals ist auf einem Baumstumpf angebracht.
Bild:Oslo, 2007, Gesamtblick auf das Deportationsdenkmal, Stiftung Denkmal, Christl Wickert
Oslo, 2007, Gesamtblick auf das Deportationsdenkmal, Stiftung Denkmal, Christl Wickert

Bild:Oslo, 2007, Denkmal in Erinnerung an die Deportation der Juden aus Norwegen, Stiftung Denkmal, Christl Wickert
Oslo, 2007, Denkmal in Erinnerung an die Deportation der Juden aus Norwegen, Stiftung Denkmal, Christl Wickert
Name
Minnesmerket over deporterte norske jøder
Adresse
Akershusstranda
1050 Oslo
Web
https://www.hlsenteret.no/gormley/
E-Mail
post@hlsenteret.no
Öffnungszeiten
Das Denkmal ist jederzeit zugänglich.